Michel Zemp:
So wie das Wetter uns empfangen hat, so haben wir das Rennen erlebt! Richtig mies!
27.-28.07.2019 Bergrennen Ayent-Anzère
Das Bergrennen von Ayent nach Anzère viel in unsere Ferienzeit und so fuhren wir schon Mittwoch am späten Nachmittag nach Anzère. Die verbleibende Zeit nebst dem Einrichten des Fahrerlagers und der Fahrzeugabnahme nutzten wir für eine Wanderung und Streckenbesichtigung.
Das Wetter spielte bis Freitag Abend auch mit, doch für den Abend kündigte Meteo Schweiz starke Regenfälle an und wir verankerten unser Zelt besonders gut. Gegen 19:30 Uhr zog dann ein Gewitter mit heftigen Regenfällen über Anzère, auf unserem Zeltdach bildete sich ein Wassersack und innert ein paar Minuten füllte sich das Zeltdach mit Wasser, das Zeltgestell verabschiedete sich und der Wassersack stützte sich auf dem Norma ab.
Wir waren beim Essen und bekamen von all dem nichts mit, bis Marcel Steiner uns auf die Situation aufmerksam machte. Die Manschaft von Steiner Motorsport konnte mit ihrem Einsatz verhindern, dass sich das gesammelte Wasser ins Auto ergoss! Vielen Dank! Zum Glück hatte André Dürig ein Ersatzzelt dabei das wir freundlicherweise benutzen durften und mit vereinten Kräften bauten wir das defekte Zelt ab und das andere auf. Am Samstag Vormittag, als wir nach unten an den Start rollten, war die Strecke gereinigt und wieder trocken. Im Vorfeld zu diesem Rennen hatten wir Änderungen am Norma vorgenommen (Diff. Sperre, Fahrwerk) und wir hofften, dass die lästigen Traktionsprobleme damit weg waren.
Nach einem guten Start und den ersten Metern merkte ich sofort dass das Auto ruhig lag und ich aus engen Kurven viel besser beschleunigen konnte. Ich fühlte mich wohl und überquerte die Ziellinie in einer Zeit von 1.37.102. Mit einiger Verspätung wegen vielen Unterbrüchen starteten wir am Nachmittag zum 2. Trainingslauf.
Ich konnte mich um knapp 3 Sekunden steigern und fuhr eine Zeit von 1.34.482. Mit dieser Zeit und dem 5. Gesamtrang waren wir sehr zufrieden, ich konnte sogar 2 Formel 3000 und alle 2 Liter Rennwagen hinter mir halten. Der 3. Trainingslauf wurde aus Zeitgründen auf den Sonntag Morgen verschoben.
Der Sonntag begrüsste uns mit Regen und Nebel und als unser Feld um ca. 08.30 an den Start rollte war die Sicht miserabel.Nach einer längeren Wartezeit am Start und keiner Sichtverbesserung kam der Rennleiter zu uns, um uns mitzuteilen, dass aus Sicherheitsgründen der Trainingslauf nicht durchgeführt werden könne. Eine absolut vernünftige Entscheidung. Der Nebel kam und ging, die Verhältnisse wechselten im Minutentakt. Deswegen und auch infolge zahlreicher Ausrutscher verzögerte sich der Rennablauf immer wieder.
Als wir dann um die Mittgaszeit endlich zum 1. Rennlauf starteten konnten war die Sicht besser, der Regen aber blieb. Ich versuchte möglichst sanft zu starten, was aber gründlich in die Hose ging! Die Drehzahl des Honda Motors fiel in den Keller und ich musste nachkuppeln. Dabei verlor ich natürlich Zeit. Dies war für mich die erste Bergrennfahrt bei Nässe und dementsprechend ging ich keine Risiken ein.
Mit einer Zeit von 1.54.797 war ich aber immer noch der schnellste 2 Liter-Fahrer bei den Sport- und Rennwagen. Überschattet wurde dieser 1. Rennlauf vom Unfall von Thomas Zürcher, der uns sehr nahe ging. Insgesamt waren 3 Rennläufe vorgeshen, aber wir konnten froh sein wenn es überhaubt einen 2. Rennlauf geben würde. Am späten Nachmittag rollte unser Feld bei immer noch nassen Bedingungen an den Start zum 2. Rennlauf.
Ich startete diesmal besser, auch der Rennlauf war insgesamt besser und mit einer Zeit von 1.53.008 steigerte ich mich um knapp 1.8 sek. Ich konnte meine Spitzenposition bei den 2 Liter Sport- und Rennwagen behaupten, wichtiger ist aber, dass die Änderungen am Auto funktionieren und wir langsame Schritte vorwärts machen.
Ich möchte mich bei allen Streckenposten, Fotografen und allen Helfern für ihren Einsatz unter diesen widrigen Bedingungen herzlich bedanken.
Bis bald...
Zemp-Racing
Michel Zemp